Von Vera Neureuther
Von der Karlstraße gehst du das Tor in der Hecke und bist auf dem Schulhof. Dort ist die laute Hektik der Stadt auf einmal weit weg. Viele Bereiche auf unterschiedlichen Ebenen gibt es dort. So können die Kinder essen, spielen, Bewegungsstunden haben, Weitsprung machen, klettern oder einfach nur gemütlich sitzen. In Boxen warten Spielsachen darauf, für die Pause herausgeholt zu werden. Sport und Bewegung ist an der GHS wichtig: Wintersporttag, Teilnahme am Trolli-Lauf, Schwimmen in Klasse 2 und 3, Sportabzeichen. Auf Kunst und Sprachförderung wird viel Wert gelegt. Viele Kooperationspartner helfen bei der Umsetzung, z.B. Elementa, Experimenta, Theater Heilbronn, Deutschhof, Wing Tsun, Stiftung: Fit ins Leben Ich kann’s, Jugendbegleiter Deutschkurs.
Die Gerhart-Hauptmann-Schule eine vierzügige offene Ganztagesgrundschule. Etwa 400 Schülerinnen und Schüler sind an der Schule. Im Jahr 2020 hat die Schulgemeinschaft das neue Gebäude in der Karlstr. 145 bezogen. Wenn du das Schulgebäude betrittst, stehst du in der Aula mit der Bühne. Hier finden die drei Schulversammlungen im Jahr statt. Der Schulkanon wird gemeinsam gesungen, Sieger und Siegerinnen geehrt, Klassen verabschiedet.  
Wer im Ganztag angemeldet ist kann Montag, Dienstag und Donnerstag dort Mittag essen und Ateliers besuchen. Manche Kinder sind also fast den ganzen Tag hier. Das wurde bei der Planung des Gebäudes berücksichtigt. Es gibt einen Bewegungsraum, einen Kreativraum, eine Bibliothek, einen Musiksaal, eine Mensa mit einer Terrasse, ein grünes Klassenzimmer und viele Ecken die zum Entspannen einladen. Das Schulhaus ist barrierefrei: Das kannst du am Aufzug und den tiefen Türklinken feststellen. So kommen Kinder der Inklusionsklassen gut zurecht. An der Gerhart-Hauptmann-Schule können sich alle wohlfühlen. 

Die Gerhart-Hauptmann-Schule gibt es schon seit dem Frühjahr 1964. Damals hieß sie "Volksschule Ost" oder "Ost-Schule". Die Schulklassen waren zum Teil im neuerbauten Pavillongebäude in der Siebennussbaumstraße untergebracht, zum Teil in einer ehemaligen Kaserne, dem früheren Artilleriekasino in der Bismarckstraße. Am schlechtesten getroffen hatte es jener Teil der Ost-Schülerinnen und -Schüler, die im Untergeschoss der Pestalozzischule in der Gartenstraße unterrichtet wurden. Zwei Jahre später (im April 1966) konnten die 660 Schülerinnen und Schüler den Neubau auf dem ehemaligen Gelände der Moltkekaserne beziehen. Wenige Tage zuvor hatten die Mitglieder des Gemeinderats beschlossen, die neue Schule nach Gerhart Hauptmann zu benennen.

Mit dem Schuljahr 1979/80 erhielt die Gerhart-Hauptmann-Schule das Pavillongebäude in der Siebennussbaumstraße zurück. Denn die Mörike-Realschule, die den Pavillon bis dahin genutzt hatte, war von der Schillerstraße in ein neues Schulgebäude in Sontheim-Ost umgezogen.

2005 bekam die Gerhart-Hauptmann-Schule ihren "Stelzenbau", der auf vier Meter hohen Stützen ruht und in dem sich die Schul-Mensa befindet.

Im Mai 1972 gründete sich an der Gerhart-Hauptmann-Schule der erste Förderverein an einer Grund- und Hauptschule in Heilbronn. Seitdem wird die Schule durch die Beiträge der Vereinsmitglieder und durch Spenden finanziell unterstützt.

Schon seit 1989 hat die Schule mit der Adile-Mermerci-Schule in dem Dorf Gökova eine Partnerschule in der Türkei.

Im Schuljahr 2017/18 zog die Werkrealschule der Gerhart-Hauptmann-Schule aus ihrem bisherigen Standort in der Karlstr. 104 ins Gebäude der Wartbergschule. Während der Bauzeit des neuen Schulgebäudes in der Karlstraße. zog die Grundschule in die Adelberger Str. 8.

Das Schulgebäude in der Karlstr. 104 bezog die Fritz-Ulrich Schule aus Böckingen. (HMS, AnG)